AKTION ABSAGEAGENTUR


Die Absageagentur vom Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit München unterstützt Sie gezielt dabei, diskriminierenden Stellenausschreibungen eine Absage zu erteilen. Wir bieten Ihnen einen effizienten Service wenn es darum geht, problematische Stellen­angebote zu erkennen und dauerhafte Lösungen zu finden.

Mailen Sie uns Ihre Absage an kritischesozialearbeit@gmx.de, wir kümmern uns um die anonymisierte postalische Verschickung! Aktionszeitraum November 2012- August 2013

Die Übernahme der Idee und Verwendung der Logos erfolgt mit freundlicher Genehmigung von www.absageagentur.de, die ähnliche Absageaktionen bereits durchgeführt hat.

Vorlage  für katholische Arbeitgeber:

02.12.2012

Ihre Anzeige in der XY Zeitung vom tt.mm.jjjj

Sehr geehrte Damen und Herren

ich danke Ihnen für die Ausschreibung oben genannter Stelle als Sozialpädagogin im Bereich Jugendarbeit.

Auf der Grundlage meines Anforderungsprofils habe ich nach einer sorgfältigen Auswertung der Stellenanzeigen eine Vorauswahl getroffen.

Auch wenn ich einer christlichen Kirche angehöre, ist es mit meinem Gewissen nicht vereinbar für einen Arbeitgeber zu arbeiten, der die Kirchenzugehörigkeit als verpflichtend ansieht, da die ausgeschriebene Tätigkeit de-facto von Steuermitteln refinanziert wird und mit ihr lediglich staatliche Aufgaben umgesetzt werden.

Generell ist mir zudem bekannt, dass die sexuelle Orientierung und die private Lebensweise (nicht-kirchliche Heirat, uneheliches Kind, 2. Heirat etc.) bei Ihnen grundsätzlich zu Problemen führen kann und immer wieder zu Problemen führt. Dies sehe ich als aktive Diskriminierung und Einmischung in das Privatleben der Beschäftigten.  Darüber hinaus sind bei Ihnen die Mitarbeiterrechte eingeschränkt u.a. da das Betriebsverfassungsgesetz nicht bei kirchlichen Arbeitgebern gilt.

Daher kann ich Ihr Angebot leider nicht berücksichtigen und muss Ihnen mit Bedauern mitteilen, dass Ihre Ausschreibung nicht in die Endauswahl gekommen ist.

Ich hoffe, dass Sie mit Ihrer Ausschreibung bei anderen Arbeitssuchenden auf mehr Interesse gestoßen sind.

Mit freundlichen Grüßen

XXY                                                  mit freundlicher Unterstützung der Aktion Absageagentur vom Arbeitskreis kritische Soziale Arbeit – München www.aks-muenchen.de

 

 

Ein Gedanke zu „AKTION ABSAGEAGENTUR“

  1. Super Initiative, mindestens genauso gut: Die Vergabe öffentlicher Gelder an diskriminierungfreie Verwendung einzufordern.

    Hier ein aktueller Fall aus Bremen:
    „Kündigung im Namen des Herrn“ so die Überschrift eines längeren Artikels im Weserkurier vom 19.07.2017. Friedehorst steht mal wieder in Schlagzeilen. Eine 6-monatige wirkungsvolle Betreuung eines autistischen Jungen durch einen qualifizierten Betreuer (Gerd-Rolf Rosenberger) wurde gerade abrupt beendet, weil der Vorstand der evangelischen Reha- und Pflegeeinrichtung „Friedehorst“ ihre sog. „christliche Wertegemeinschaft“ durch einen Beschäftigten nur dadurch gefährdet sieht, dass er nicht in der Kirche ist. Er hätte ja die Chance gehabt, in der Probezeit in die Kirche einzutreten, so die infame und arrogante Antwort des Vorstandes von „Friedehorst“. Mit dieser Wertegemeinschaft, die im Faschismus ohnehin grandios versagt hat, scheint es nicht weit her zu sein, wenn sie in Kauf nimmt, den Jungen im Regen stehen zu lassen und gleichzeitig aus Arbeitskräftemangel Ärzte ohne Kirchenzugehörigkeit weiter beschäftigt.

    „Ziel […] ist es, die arbeitsrechtliche Situation kirchlicher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, insbesondere in nicht verkündungsnahen Bereichen, an die außerhalb der kirchlichen Einflusssphäre geltenden arbeitsrechtlichen Bedingungen anzugleichen.“

    Zitiert aus: Koalitionsvertrag zwischen SPD und Grünen 2015 in Bremen, S. 19. Es ist höchste Zeit nach 2,5 Jahren Legislaturperiode, dass die Bremer Regierungskoalition ihre eigenen Beschlüsse ernst nimmt. Die kirchlichen Einrichtungen werden nämlich zu fast 100% von Steuergeldern oder Versicherungsgeldern sehr laizistisch refinanziert. Warum lässt es also diese Landesregierung weiterhin zu, dass öffentliche Zuwendungen für offensichtlich diskriminierende Zwecke und sogar für die Erzwingung von Kirchenmitgliedschaften missbraucht werden ?
    Solidarischen Gruß
    Rodolfo

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Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit – München