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21.06.24 – Protest gegen die „EINS SEIN“-Konferenz

Der aks-münchen ist Teil des #NoUNUM24-Bündnisses und ruft mit zur Demonstration am 21.06.24 ab 17.30 Uhr am Brundageplatz (U-Bahn Station Olympiazentrum) auf. Denn parallel zum Christopher Street Day (CSD) treffen sich fundamental-christlicher LGBTIQ*-feindlicher Akteure*innen in der Olympiahalle zur UNUM24 (sinngemäß „Eins Sein“).

Zeitgleich zum CSD München werden sich in der Münchner Olympiahalle vom 20. bis 23. Juni 2024 voraussichtlich mehrere tausend Teilnehmende zur Glaubenskonferenz UNUM24 unter dem Motto „EINS SEIN“  www.unum24.de zusammen finden. Dort will eine große Zahl christlicher Gruppen aus ganz Deutschland und darüber hinaus gemeinsam mit nationalistisch-rechten, christlich-fundamentalistischen Gruppen – mit prominenter Unterstützung u.a. durch den rechten homophoben Trump-Unterstützer, Pastor Bill Johnson aus der kalifornischen Bethel Church in Redding – für eine Veränderung unseres Landes hin zu einem christlich dominierten Staat beten.

Das Bündnis #NoUNUM24 setzt sich explizit für Religions- und Weltanschauungsfreiheit und gegen jegliche Formen gruppenspezifischer Menschenfeindlichkeit ein. In weiten Teilen der christlichen Gemeinschaften und auch bei der Stadt München wurde die problematische Konferenz vor Entstehung des Bündnisses nicht wahrgenommen.

Diskriminierend und menschenfeindlich

Unser Bündnis, bestehend aus Gewerkschaften, zivilgesellschaftlichen Initiativen und Organisationen stellt klar: „Wenn sich die Teilnehmenden nach Veranstalterangaben im Anschluss aufmachen sollen, ‘Deutschland zu verändern‘, geht es offensichtlich um mehr als das gemeinsame Gebet und den persönlichen Glauben. Die UNUM24 soll offenbar als Plattform für eine „Gemeinschaftsbildung“ dienen und bietet entgegen den Einlassungen der Veranstalter*innen sehr wohl eine Plattform für gesellschaftliche / politische Auseinandersetzungen, die auch auf Basis von diskriminierenden und menschenfeindlichen Vorstellungen beruhen.“

Die Teilnehmenden der Konferenz kommen unter dem Motto „EINS SEIN“ zusammen. Dass unterschiedliche Positionen dabei bewusst keine Rolle spielen, räumt beispielsweise der sächsische Landebischof Tobias Bilz gegenüber dem Eule-Magazin freimütig ein. So sei das gemeinsame Gebet „freilich nur möglich, wenn man unterschiedliche Meinungen zu einzelnen theologischen, ethischen oder auch gesellschaftspolitischen Fragen zurückstellt“. Das Bündnis #NoUNUM24 kritisiert eine Distanzierung weg von ethischen Fragen und Menschenrechten, insbesondere von LGBTIQ*- und Frauenrechten, und gleichzeitig eine Annäherung an rechten christlichen Fundamentalismus.

„Türöffner für rechtsextremes und menschenfeindliches Gedankengut nicht unterstützen“

Ein Sprecher sagt: „Was den Kampf gegen Rechtsextremismus angeht, kann man sich nicht ‚zwischen den Welten bewegen‘. Auch sollte man Türöffner für rechtsextremes und menschenfeindliches Gedankengut nicht unterstützen. Die Einlassungen von Bischof Bilz machen uns fassungslos.“

Die Teilnehmenden der UNUM24 machen sich öffentlich mit rechten Christ*innen eins. Prominentes Beispiel ist einer der Hauptredner, US-Pastor Bill Johnson und der Einfluss seiner Bethel-Church auf die Konferenz. Als Trump-Unterstützer tritt Johnson gegen alles ein, was eine offene und freie Gesellschaft ausmacht. Beispielsweise ist Homosexualität ist für ihn eine „violation of design“ – also ein Designfehler-

„Nationentheologie“ und extremistisches Potenzial des christlichen Fundamentalismus Besorgniserregend erscheinen auch die nationalistischen und militaristischen Klänge im Umfeld der Konferenz. Ganz im Sinne einer Nationentheologie, zu deren Vertretern nicht nur Johnson, sondern auch Mitinitiator Fadi Krikor gehört. Krikor meint laut Eule-Magazin, Gott selbst habe „Alarm geläutet, seine Armee und Wächter zu sammeln“.

Erschreckend erscheint auch das Material auf der Webseite des Kingdom Impact, ebenfalls Unterstützer der Konferenz. Das extremistische Potenzial des christlichen Fundamentalismus muss endlich auch in Deutschland ernst genommen werden. Bisher geschieht dies nur vereinzelt. Ein positives, obgleich alarmierendes Beispiel ist ein vor kurzem genau hierzu vom Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung im Auftrag des Core-NRW veröffentlichtes Kurzgutachten von Dr. Jobst Paul.

Weitere Informationen, auch über eine vom Bündnis geplante Demonstration am 21.06. ab 17.30 Uhr, und weitere Hintergründe finden sich hier: https://www.csdmuenchen.de/de/info/nounum24.html

Gegen das Genderverbot

Der AKS-München stellt sich klar gegen das Genderverbot.

Das „Genderverbot“ der Bayerischen Staatsregierung ist ein Rückschritt für die sprachliche Vielfalt und den respektvollen Diskurs in unserer Gesellschaft. Es verwehrt die Möglichkeit, geschlechtergerechte Sprache zu fördern und trägt zu einer exklusiven und diskriminierenden Atmosphäre bei. Es ist unerlässlich, dass staatliche Institutionen die Entwicklung einer inklusiven Sprache unterstützen, um allen Menschen gerecht zu werden.

Weitere Stellungnahmen zum Verbot geschlechtergerechter Sprache findet ihr hier:

https://www.geschlechtergerechtesprache.de/#top

https://www.lakof-bayern.de/nachrichten/nachrichten/stellungnahme-zum-kabinettsbeschluss-der-bayerischen-staatsregierung-vom-19-03-2024-bzgl-der-gendergerechten-sprache

https://verfassungsblog.de/verfassungswidrige-sprachverbote/

Petitionen/Offener Brief unterzeichnen:

https://weact.campact.de/petitions/stoppt-das-genderverbot

https://www.geschlechtergerechtesprache.de/#unterzeichnen

Pro Choice: Für sexuelle Selbstbestimmung -gegen den „Marsch fürs Leben“!

Der aks München unterstützt den Aufruf des „Pro Choice Bündnis München“: Am Samstag, den 13. April 2024 gehen wir gemeinsam um 10:30 Uhr am Odeonsplatz für das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung auf die Straße.

Am 13.4.2024 wollen radikale Abtreibungsgegner*innen erneut mit ihrem „Marsch fürs Leben“ durch München ziehen. Der Marsch ist eines der größten Events dieser Szene mit steigenden Teilnehmer*innenzahlen und ein relevanter Ort rechter Vernetzung.

Das Thema reproduktive Rechte ist ein zentrales Betätigungsfeld rechter Bewegungen weltweit. Ihr Kampf gegen das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche fungiert als Brücke zwischen fundamentalistisch christlichen, konservativen und extrem rechten Akteur*innen. In Deutschland ist dieser spezielle Aspekt des rechten Kulturkampfs bislang noch weniger weit vorgedrungen als dies andernorts bereits der Fall ist – das wird aber nicht so bleiben, wenn diese Raumnahme unwidersprochen bleibt.

Mehr dazu: https://pro-choice-muc.net

Geflüchtete Frauen* schützen!

Der Arbeitskreis Kritische Sozialarbeit München ist Mitunterzeichner*in des offenen Briefs des Münchner Aktionsbündnis für geflüchtete Frauen.

Dieses wendete sich mit großer Besorgnis über die aktuelle Flüchtlings- und Asylpolitik an Ministerpräsidenten Dr. Söder, Staatsministerin Gerlach, Staatsminister Herrmann und Staatsministerin Scharf.

Die Einführung einer Bezahlkarte und die Verlängerung der Bezugsdauer von Grundleistungen nach dem AsylbLG hätten drastische Auswirkungen auf die Situation geflüchteter Frauen*, Kinder und anderer vulnerabler Personengruppen.

Zusätzliche restriktive Maßnahmen im Asyl- und Aufenthaltssystem werden Frauen und Kinder nicht schützen und verstoßen gegen die Istanbul-Konvention zur Verhinderung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen.

Den gesamten Brief findet Ihr hier.